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Warum Lüften? Schadstoff- und Feuchtigkeitsregulierung der Wohnräume

Warum ist lüften notwendig?

Zusammensetzung der Atmenluft

Die Luft besteht in ihrer natürlichen Zusammensetzung zu etwa 21 Prozent aus Sauerstoff und zu ca. 78 Prozent aus Stickstoff. Etwa ein Prozent der Atemluft besteht aus Edelgasen, Kohlendioxid (CO2) und Wasserstoff. Die Hauptaufnahmequelle für Sauerstoff des Menschen ist die Atemluft. Sauerstoff wird im Blut in den gesamten Körper transportiert und ist Grundvoraussetzung für alle Stoffwechselvorgänge im menschlichen Körper und somit Voraussetzung für Energie, Gesundheit, Vitalität und Wohlbefinden. Menschen können tagelang ohne Wasser und wochenlang ohne Nahrung überleben, aber nur wenige Minuten ohne Atemluft. Umso wichtiger ist die Qualität dieser Atemluft. 

Zusammensetzung der Atemluft

WAS BEWIRKT DAS LÜFTEN?​

In der Raumluft sammeln sich kontinuierlich auch andere Inhaltsstoffen wie Staubpartikel, Aerosole, Schwefel- und Stickstoffverbindungen, flüchtige organische Verbindungen (VOC), Ozon, Neon, Helium und Kohlenmonoxid an. Die Raumluft hat durch diese Schadstoffe oft keine optimale Zusammensetzung für den Menschen. Außerdem steigt der Feuchtigkeitsgehalt der Luft mit der Zeit an, was negative Folgen in Form von Schimmelbildung nach sich ziehen kann. In einem 4-Personen-Haushalt beispielsweise entsteht eine tägliche Wasserdampfmenge von 6.000 – 12.000 Gramm, d.h. bis zu 12 Liter Wasserdampf pro Tag.

Atemluft Zusammensetzung

Folglich ist es elementar wichtig, dass die Luft in einem Raum regelmäßig ausgetauscht wird und Frischluft hineingelangt, wobei dadurch die Konzentration an Feuchtigkeit und Luftschadstoffen abnimmt. Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten, um diesen Luftaustausch zu erreichen: Die Fensterlüftung (Öffnen der Fenster) und die mechanische Lüftung. 


Der Feuchteentzug durch den Luftwechsel mit Fensterlüftung beträgt durchschnittlich etwa 900 – 1.500 g Wasserdampf pro Lüftungsvorgang. Bei drei Lüftungsvorgängen pro Tag sind das 2.700 – 4.500 g Wasserdampf pro Tag. Da etwa 6.000 – 12.000 Gramm Wasserdampf täglich produziert werden, reicht eine dreimalige Stoßlüftung nicht aus, um einen vollständigen Feuchtigkeitsausgleich zu erreichen.

Anforderungen an ein Lüftungskonzept

Aktuelle Wohnsituation in Deutschland

Seit Jahren häufen sich Berichte über Bau- und Gesundheitsschäden durch Schimmelpilze. Laut der Studie „Wohnen und Leben“ (Innofact, 2012) leben 17 Prozent der Deutschen in einer durch Schimmel belasteten Wohnung. Mindestens 7 Prozent der Kinder sind von Schimmelschäden betroffen.

In 55 Prozent der Fälle ist das Badezimmer betroffen, in 38 Prozent der Fälle das Schlafzimmer, in dem sich die Bewohner besonders lange aufhalten. Ist der Schaden durch Schimmel erst eingetreten, sind Bekämpfung und Sanierung oft teuer und aufwändig. Entsprechend sollte das Motto lauten: „Vorsorge ist besser als Nachsorge“.

Anforderungen durch die DIN 1946-6

Normative Anforderungen werden durch die DIN 1946-6  gestellt. Diese regelt die Lüftung von Wohnungen mit allgemeinen Anforderungen sowie Anforderungen zur Bemessung, Ausführung und Kennzeichnung, Übergabe/Übernahme (Abnahme) und Instandhaltung.

Die Nennlüftung (NL) beschreibt die notwendige Lüftung zur Gewährleistung des Bautenschutzes sowie der hygienischen und gesundheitlichen Erfordernisse bei planmäßiger Nutzung einer Nutzungseinheit – also im Normalbetrieb. Hier findet man den Begriff des hygienischen Luftwechsels (nach EnEV §6 Abs. 2). Die hygienische Mindestluftwechselrate ist ein Mindestmaß zur Sicherstellung von Frischluft. Unterhalb dieser kann es zu Geruchsproblemen, Staub- und Mikroorganismenbelastung sowie zu hohen Radonkonzentrationen kommen. Für ein gesundes Wohnklima sollte ein Lüftungskonzept im Sinne des hygienischen Luftwechsels nach der Nennlüftung ausgelegt werden.

Die sogenannte reduzierte Lüftung (RL = 0,7 x Nennlüftung) ist eine nutzerunabhängige Lüftung, die unter üblichen Nutzungsbedingungen (Feuchte- und Schadstofflasten) Mindestanforderungen an die Raumluftqualität auch bei zeitweiliger Abwesenheit des Nutzers erfüllt. Diese würde beispielsweise zum Tragen kommen, wenn die Bewohner einer Wohnung morgens auf Arbeit gehen und erst abends wieder zu Hause sind. Auch hier sollte immer die Wohnsituation im Auge behalten werden, denn gerade an Wochenenden und während der Schlafzeiten könnte diese Auslegungsstufe nicht mehr ausreichen und es können sich Feuchtigkeit und Schadstoffe in den Wohnräumen ansammeln.

DIN-Anforderungen für ein Lüftungskonzept
Lüftungsexperten vor Ort finden

Die Lüftung zum Feuchteschutz LFS (0,3/0,4 x Nennlüftung) beschreibt eine nutzerunabhängige Lüftung im Minimalbetrieb, die unter üblichen Nutzungsbedingungen – ausgehend von reduzierten Feuchtelasten und Raumtemperatur – die Vermeidung von Schimmelpilz- und Feuchteschäden im Gebäude zum Ziel hat.

Anders ausgedrückt handelt es sich um die notwendige Lüftung zur Sicherstellung des Bautenschutzes unter üblichen Nutzungsbedingungen bei teilweise reduzierter Feuchtelast. Diese reduzierte Feuchtelast kommt beispielsweise dann zum Tragen, wenn ein Gebäude unbewohnt ist.

Sowohl die reduzierte Lüftung als auch die Lüftung zum Feuchteschutz bieten keinen wirklichen Schutz vor Feuchteschäden in Wohnungen, da Wohneinheiten in der Realität immer bewohnt sind. Entsprechende Vorsicht sollte bei der Lüftungsplanung walten: Hier sollte unbedingt nach der Nennlüftung ausgelegt werden. Fragen Sie Ihren Planer!

Zusammenhang zwischen energieeffizienten Gebäuden und Lüftung

Bausubstanz und Energieeinsparung

Bereits seit den 1970er Jahren ist „Energie sparen“ ein wichtiges Thema in Deutschland. Wirtschaftlich betrachtet war die Ölkrise verantwortlich für ein höheres Energiebewusstsein. In diesem Zusammenhang kam das Wort Suffizienz auf: Es beschreibt den Anspruch eines möglichst geringen Energieverbrauchs in allen Bereichen. Somit entstand auch im Bauwesen das Bestreben, geringere Energieverbräuche zu erzielen. Mehr zum Thema energiesparendes Bauen finden Sie hier.

Bausupstanz und Energieeinsparung

Anforderungen an energieeffiziente Gebäude

Bei einem Bau wirken verschiedene Faktoren auf den Gesamtheizbedarf. Deren Ziel es ist, den Primärenergiebedarf (Endenergiebedarf für Heizung und Warmwasser sowie zu erwartende Verluste für Aufbereitung und Transport der Energie) für ein Objekt möglichst gering zu halten. Bekannt ist dieser Wert aus den Energieausweisen für Immobilien. Dieser muss heute beispielsweise bei Inseraten für Wohnhäuser stets mit angegeben werden, um eine Vergleichbarkeit und einen energetischen Überblick für den Endkunden zu schaffen. Als Faustregel gilt: Je niedriger der Wert, desto besser das Gebäude und desto geringer auch die jährlichen Betriebskosten durch benötigte Energieträger für Heizung und Warmwasser. Vergleicht man bestehende Gebäude mit Neubauten, unterscheiden sich diese am deutlichsten über den Heizwärmebedarf, welcher oftmals nur noch ein Viertel beträgt.

Luftdichte Bauweise von Gebäuden

Betrachtet man den Wärmeverlust innerhalb der Bauwerke über die entsprechenden Bauteile, bilden sich hieraus enorme Einsparpotenziale. 82 Prozent des Energieverbrauchs in Privathaushalten werden für die Heizung und die Erzeugung von Warmwasser benötigt, wovon 66 Prozent auf die benötigte Raumwärme entfallen. Bezogen auf die Menge der Bestandsgebäude innerhalb Deutschlands ergibt sich ein enormes Potenzial, welches in der Gebäudesanierung liegt.
Neue Bauweisen hinsichtlich Mauerwerk, Fenstern, Dächern, Bodenplatten und deren Fugen sind in der Lage, durch eine gute Abdichtung der Gebäude eine hohe Energieeffizienz zu erreichen. Diese luftdichte Bauweise wurde bereits 1984 vorgeschrieben. Bereits in den Jahren davor wurden unter der Vorgabe der Fugendichtheit Gebäude errichtet, welche sich allerdings noch auf luftdichte Fenster und Türen beschränkten.

Anforderungen an energieeffiziente Gebäude
Lüften zum Feuchteschutz bei einer Sanierung

Innerhalb von Wohngebäuden wird das Ziel der Energieeinsparung bei Neubauten und Sanierungen erreicht, indem die Gebäudehülle immer luftundurchlässiger gemacht wird, um Wärmeverluste zu vermeiden. Dadurch kommt dem Thema Be- und Entlüftung eine steigende Bedeutung zu, da der hygienische Luftwechsel trotzdem sichergestellt werden muss (EnEV § 6. Abs. 2).
Während in Altbauten früher das einfache Fensterlüften ausreichte, um einen entsprechenden Feuchteschutz zu erzielen, da Fenster, Türen, Dächer und Mauerwerk weniger dicht waren, müssen moderne Neubauten und nach energetischen Kriterien sanierte Gebäude anders und zuverlässiger belüftet werden. Ein dem Baustandard und der Nutzung des Gebäudes angepasstes Lüftungskonzept verhindert die Entstehung von Feuchtigkeit und damit die Schimmelbildung und stellt eine hygienisch einwandfreie, saubere und schadstoffarme Raumluft sicher.

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