Serielle Sanierung mit Lüftung
Die Gebäudehülle der Zukunft
Der Gebäudesektor zählt zu den größten CO₂-Verursachern in Deutschland. Der Sanierungsbedarf in Deutschland ist immens: ein Großteil der Gebäude ist deutlich älter als 50 Jahre und entspricht damit nicht den aktuellen energetischen Standards. Um einerseits die Klimaziele zu erreichen und ebenso bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, braucht es neue, effiziente Lösungen – innovativ, funktional und bezahlbar. Eine Lösung: die serielle Sanierung! Warum dieses Sanierungskonzept die gesamte Branche revolutionieren kann und wieso Lüftung eine entscheidende Rolle spielt, erläutern wir im folgenden Ratgeber.

Was ist serielle Sanierung?
Bei einer seriellen Sanierung handelt es sich um ein energetisches Modernisierungskonzept, das auf digitaler Planung und automatisierter Vorfertigung modulare Fassadenelemente beruht, die an die vorhandene Gebäudehülle angebracht werden. Dafür wird vorab mithilfe eines 3D-Scans und KI-Bilderkennung eine umfassende Analyse der Fassade erstellt. Anschließend werden die einzelnen Module, bestehend aus Dämmung, Fenster und Wärmeschutz im Werk vorgefertigt. Auch die Heizung, Wasserleitungen und Elektrik lassen sich darüber hinaus in die neue Fassade integrieren.
Ein entscheidender Vorteil: auch energieeffiziente Lüftungssysteme sind im Zuge der seriellen Sanierung nachrüstbar.
Wie funktioniert serielle Sanierung?Schritt für Schritt zum modernen Gebäudebestand
3D-Scan
Vorab wird mithilfe modernster Technik ein digitaler Gebäudezwilling erstellt.
Produktion
Auf Grundlage der Analysedaten werden die Fassadenelemente im Werk erstellt.
Montage vor Ort
Die Module werden mit geringem Aufwand an die bestehende Gebäudehülle montiert.
Die Vorteile der seriellen SanierungWarum das Konzept den Wohnungsmarkt revolutionieren kann
Kürzere Bauzeit
Rund 80 % der Arbeiten erfolgen im Werk – der hohe Vorfertigungsgrad spart Zeit auf der Baustelle.
Nachhaltig
Die ökologischen Baustoffe und der niedrige Energieverbrauch reduzieren den Treibhausgasausstoß der Gebäude drastisch.
Kostensenkend
Durch die niedrigen Betriebs- und Wartungskosten schafft die Sanierungsmethode bezahlbaren Wohnraum.
Effizient
Standardisierte Abläufe und modulare Bauweise führen zu Skaleneffekten – besonders bei ähnlichen Gebäudetypen.
Mieterfreundlich
Die Bewohner können während der seriellen Sanierung weiterhin zuhause wohnen bleiben.
Individuell
Keine Optik von der Stange – die Fassade der Gebäude kann projektbezogen im Werk individualisiert werden.
Lüftung für serielles SanierenDer neue iV-Zero Prefab von inVENTer


Im Zuge der seriellen Sanierung wird die Gebäudehüll stark gedämmt und damit zunehmend dichter. Auch wenn dies dem Anschein nach zunächst Energie einspart, birgt es zugleich Risiken. Ohne einen angemessenen Luftaustausch drohen immense Schäden durch Schimmel in der Wohnung, wobei auch die Raumluftqualität der Bewohner leidet. Energieeffiziente Lüftungssysteme sorgen kontinuierlich für Frischluft und nutzen zugleich die Wärme der Abluft, um die frische Zuluft anzuwärmen. Bei geringem Energieverbrauch kann daher rund 90 % der Wärme erhalten bleiben. Das innovative Prefab-Design ermöglicht eine einfache Integration in die Fassade – mit innenliegendem Luftauslass in der Fensterlaibung. Diese clevere Ecklösung sorgt für maximale Gestaltungsfreiheit und eine dezente Optik.
Die Vorteile der Lüftung bei der seriellen Sanierung ...
Eine spezielle Lüftungslösung
Energieeinsparung
Kontinuierlicher Luftaustausch
Staatliche Förderungen
Erste serielle Sanierung in Sachsen-Anhalt!
2024 konnte inVENTer gemeinsam mit der TAG Immobilien GmbH und Ecoworks das erste serielle Sanierungsprojekt in Sachsen-Anhalt feiern. Weitere Sanierungen dieser Art entstehen bereits in Wiesbaden, Hattingen und Mönchengladbach.
Was kostet eine serielle Sanierung?Planung, Investitionen & Förderung
Der hohe Vorfertigungsgrad bei einer seriellen Sanierung erfordert zunächst eine detaillierte Planung und größere Anfangsinvestitionen. Langfristig jedoch erweist sich dieses Vorgehen als kosteneffizient: Die entscheidenden Effizienzvorteile zeigen sich besonders bei der Montage vor Ort. Die vorgefertigten Fassadenelemente lassen sich ohne Gerüst in kurzer Zeit anbringen – mit einer Montageleistung von bis zu 12 Elementen pro Tag. Das reduziert den Personalbedarf und vereinfacht die Baustellenlogistik erheblich. Je mehr Projekte seriell umgesetzt werden, desto stärker wirken sich Skaleneffekte aus – ein klarer Vorteil für künftige Vorhaben. Hinzu kommen ein deutlich reduzierter Energieverbrauch und eine langlebigere Gebäudehülle.
Bauherren können die Kosten ohnehin mit Bundesförderungen deutlich senken. Die KfW gewährt zinsgünstige Kredite von bis zu 150.000 € je Wohneinheit. Im Rahmen des KfW-Förderprogramms 261 der BEG können darüber hinaus bis zu 25 % (bei Erreichen einer Effizienzhaus-Stufe 40EE) der Kosten als Tilgungszuschuss gutgeschrieben werden. Zusätzlich sind 15 % Sonderbonus für serielle Sanierung sowie 10 % Extra-Bonus durch das Worst-Performing-Building (WPB) möglich – bis zu einer Maximalförderung. In Summe ergibt sich ein maximaler Tilgungszuschuss im KfW-Programm von 45 %.
Ein großer Vorteil der Förderung: Der Tilgungszuschuss bezieht sich nicht nur auf die serielle Sanierung der Fassade, sondern auf alle förderfähigen Maßnahmen – z. B. Dach, Fenster, Türen oder Heizung.
Der Antrag für den KfW-Kredit muss unbedingt vor Beauftragung der Sanierungsmaßnahmen oder Unterzeichnung von Finanzierungsverträgen gestellt werden. Voraussetzung für die Förderung ist zudem ein GEG-Nachweis durch einen Energieeffizienz-Experten, der die geplante Effizienzhaus-Stufe bestätigt. Aktuelle Informationen zu den Förderungen der seriellen Sanierung finden Sie hier.
FazitDarum ist serielle Sanierung die Methode der Zukunft
Die serielle Sanierung stellt eine zukunftsweisende Lösung dar, um den enormen Sanierungsbedarf im deutschen Gebäudebestand effizient, nachhaltig und wirtschaftlich zu bewältigen. Durch einen hohen Vorfertigungsgrad, kurze Bauzeiten und standardisierte Abläufe lassen sich erhebliche Effizienz- und Kostenvorteile erzielen. Gleichzeitig ermöglicht die Methode ermöglicht auch den unkomplizierten Einsatz einer dezentralen Lüftung. Dank attraktiver Fördermöglichkeiten, etwa durch die KfW, wird die serielle Sanierung auch finanziell zunehmend attraktiv für Bauherren. Damit ist sie ein zentraler Baustein auf dem Weg zu einem klimafreundlichen und bezahlbaren Gebäudebestand der Zukunft.
FAQ: Ihre Fragen über serielles Sanieren
Serielles Sanieren beschreibt ein Modernisierungskonzept, bei dem vorgefertigte Fassaden an die bestehende Gebäude angebracht werden. Diese Module enthalten die Dämmung, Fenster und Wärmeschutz und können auch energieeffiziente Lüftungssysteme integrieren. Auch weitere Aufstockung, Balkone und Dächer können in diesem Zuge energetisch saniert werden.
Bei einer seriellen Sanierung müssen mindestens 80 % der sanierenden wärmeübertragenden Fassadenfläche des bestehenden Gebäudes vollständig mit werkseitig vorgefertigten Fassadenelementen saniert werden. Die vorgefertigten Fassaden- bzw. Dachelemente müssen in Größe und Form unverändert vor Ort angebracht werden können. Die Höhe der Elemente muss mindestens geschosshoch sein.
Die serielle Sanierung eignet sich immer dann, wenn Gebäude einen rechteckigen Grundriss mit geraden Außenseiten und einfachem Satteldach haben – wie bei klassischen Plattenbauten. Somit sind circa 30 % aller Mehrfamilienhäuser in Deutschland mit diesem Sanierungsansatz realisierbar. Egal ob Einfamilienhäuser oder mehrstöckige Mehrfamilienhäuser – serielle Sanierung kann in vielen Projekten erfolgreich umgesetzt werden.
Die serielle Sanierung verkürzt Bauzeiten und trägt durch nachhaltige Materialien und Energieeffizienz zum Klimaschutz bei. Sie senkt Kosten, ermöglicht eine effiziente Umsetzung bei ähnlichen Gebäuden und lässt Mieter während der Arbeiten in ihren Wohnungen bleiben.
Ja, bei der seriellen Sanierung können Bauherren von staatlichen Förderungen profitieren. Die KfW gewährt zinsgünstige Kredite von bis zu 150.000 € je Wohneinheit und bietet im Rahmen des KfW-Programms 261 einen Tilgungszuschuss von bis zu 45 % für alle förderfähigen Maßnahmen, einschließlich der Fassadensanierung.